Im Forschungslabor: Spiel mit, Rote Fabrik! nähern sich Schüler_innen dreier Stadtzürcher Schulklassen auf verschiedenen Ebenen der Roten Fabrik: einerseits erkunden sie die Kulturinstitution der freien zeitgenössischen Theater- und Kunstszene und deren Arbeits- und Produktionsbedingungen, andereseits lernen sie die Rote Fabrik als Zeuge von Industriekultur und Stadtgeschichte kennen. Die Kinder erforschen die heutige Nutzung der Roten Fabrik als Ort des zeitgenössischen freien Kulturschaffens. Sie besuchen Künstler in ihren Ateliers, erleben die Probe eines Theaterstückes, führen Interviews mit den Schauspielern, lernen Veranstaltungstechniker und die Kuratoren der Shedhalle kennen. In den Gesprächen erfahren sie etwas über Produktions- und Arbeitsbedingunggen des freien Kulturschaffens. Im Zentrum der Projektarbeit steht das kollektive Erforschen des Areals der Roten Fabrik. Sie begehen das Areal, untersuchen es auf Spuren der Vergangenheit, stöbern in Archiven und erfahren in Workshops mit Experten anhand von Ton- und Bildmaterial etwas über die vergangenen industriellen Nutzungen der Roten Fabrik sowie die Entstehungsgeschichte der Roten Fabrik. Sie treten eine Forschungsreise in die Vergangenheit an: Wie kamen die Seidenkokons nach Zürich? Wie klingt es in einer Seidenweberei? Und wie sah es in der Fabrik aus, als hier Radio- und Telefonteile produziert wurden? Und was war 1980 in Zürich los: wie wurde aus einem alten Fabrikgebäude ein Kulturzentrum mit internationaler Strahlkraft? Warum war es wichtig, sich im Kollektiv zu organisieren?

Bei ihrer Forschung bedienen sich die Kinder verschiedener künstlerischer Verfahren: die Recherche nach Kriterien der künstlerischen Praxis, die szenografische/räumliche Auseinandersetzung mit dem Areal, Interviews mit Theaterschaffenden/Künstlerinnnen und das Ausprobieren von künstlerischen Verfahren in Workshops, die von Theaterschaffenden geleitet werden, stehen dabei im Vordergrund. Sie dokumentieren ihre Forschung anhand von Fotografien, Soundaufnahmen, Zeichnungen und Objekten. Die Kinder verdichten ihre Forschungsergebnisse (jede Klasse macht im Rechercheprozess andere Erfahrungen) zu szenischem Material und einem Modell der Roten Fabrik, das unsere Erfahrungen und die heutigen und vergangenen Nutzungen auf dem Areal der Roten Fabrik sowie den Prozess des Forschens sichtbar macht. In einer Abschlusspräsentation bespielen die Kinder in einer inszenierten Live-Reportage das 3D-Modell und berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, die sie in der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Roten Fabrik sowie dem Theater-, Tanz- und Kunstschaffen vor Ort gemacht haben: Spiel mit, Rote Fabrik!